“Ein alter kaiserlicher Reinigungsschrein, der sich durch Japans ältestes schwarzes Torii-Tor, einen traditionellen Reisigzaun und tiefe literarische Verbindungen zur Genji-Saga auszeichnet.”
Nonomiya-Schrein (Nonomiya Jinja), was „Schrein auf den Feldern“ bedeutet, nimmt eine einzigartige Position in der japanischen Religions-, Kaiser- und Literaturgeschichte ein. Ruhig im Arashiyama Bambushain eingebettet, bewahrt der Schrein eine Atmosphäre, die die erhabene Spiritualität der Heian-Zeit hervorruft.
1. Kaiserliche Geschichte & die Saiō
Während der Heian-Zeit diente Nonomiya als heiliger Reinigungsort für die Saiō – unverheiratete kaiserliche Prinzessinnen, die auserwählt wurden, die Hohepriesterin des Ise-Großschreins zu werden. Bevor sie ihre formelle Reise nach Ise antraten, lebten diese Prinzessinnen ein Jahr oder länger in Nonomiya und unterzogen sich strengen Shinto-Reinigungsritualen, um sich auf ihre heilige Rolle vorzubereiten.
2. Literarischer Ruhm & Die Geschichte von Genji
Nonomiya Jinja ist in Kapitel 10 (Sakaki) von Die Geschichte von Genji verewigt. Hier besucht Prinz Genji Lady Rokujō, die sich mit ihrer Tochter in den Schrein zurückgezogen hat. Ihr emotional zurückhaltender Abschied verkörpert mono no aware – das ergreifende Bewusstsein für die Unbeständigkeit – und inspirierte später das berühmte Noh-Spiel „Nonomiya“.
Auf dem Schreingelände befindet sich ein literarisches Denkmal aus Stein, in das ein Gedicht aus Die Geschichte von Genji eingraviert ist, was es zu einem Muss für Liebhaber der klassischen japanischen Literatur macht.
3. Einzigartige Architektur & Gärten
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Kuroki Torii: Ein seltenes schwarzes Torii-Tor aus entrindeten Eichenstämmen, das eine der ältesten und primitivsten Formen von Shinto-Toren darstellt, die noch existieren.
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Kuroki-Maki (Reisigzaun): Ein unverwechselbarer Zaun aus Sakaki-Zweigen, auf den in Die Geschichte von Genji häufig Bezug genommen wird. Zusammen mit dem Torii bewahrt er die rustikale visuelle Identität des ursprünglichen „Schreins auf den Feldern“.
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Moosgarten: Ein sorgfältig gepflegter Moosteppich, der eine ruhige Miniaturlandschaft schafft und einen markanten Kontrast zum hoch aufragenden Bambuswald dahinter bietet.
4. Gottheiten & spirituelle Merkmale
Die wichtigste verehrte Gottheit ist Nonomiya Daigongen (Amaterasu Ōmikami), die Sonnengöttin und Ahnengottheit der kaiserlichen Familie.
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Kame-ishi (Schildkrötenfelsen): Ein glatter, schildkrötenförmiger Stein, von dem angenommen wird, dass er Wünsche erfüllt, wenn man ihn sanft reibt; die Erfüllung soll innerhalb eines Jahres erfolgen.
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Gottheit der Partnervermittlung: Nonomiya Daikokuten, in der Nähe des Schildkrötenfelsens gelegen, ist speziell mit Enmusubi (Liebe und Ehe) verbunden.
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Andere Segnungen: Der Schrein ist auch bekannt für Gebete für eine sichere Entbindung – insbesondere im Shirafuku Inari Schrein auf dem Gelände – und für schulischen Erfolg, was viele Studenten anzieht.
Wie man dorthin kommt
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JR Sagano-Linie: Steigen Sie an der Saga-Arashiyama Station aus und gehen Sie dann etwa 10 Minuten durch den Bambushain.
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Keifuku (Randen) Linie: Steigen Sie an der Arashiyama Station aus und gehen Sie 10–15 Minuten.
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Hankyu-Linie: Steigen Sie an der Arashiyama Station aus und gehen Sie etwa 20 Minuten über die Togetsukyo-Brücke.
Reisen
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Zeitplanung: Besuchen Sie den Schrein vor 9:30 Uhr, um den großen Menschenmassen auszuweichen, da der Schrein direkt am Hauptweg des Bambushains liegt.
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Festival-Highlight: Versuchen Sie, im Oktober während des Saigū Gyōretsu Festivals (dritter Sonntag im Monat) vorbeizukommen, das eine atemberaubende Prozession aus der Heian-Zeit mit der Nachstellung der kaiserlichen Reinigungsreise bietet.
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Fotografie: Der Kontrast zwischen dem schwarzen Torii, dem Reisigzaun und dem leuchtend grünen Bambus ist eine der ikonischsten Fotokompositionen Kyotos.
Eintrittspreis:
- Frei
Öffnungszeiten:
- Täglich: 9:00–17:00 Uhr (letzter Einlass: 16:30 Uhr)